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Cannabis Rezept Verlängerung: So bekommen Sie Ihr Folgerezept unkompliziert
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken. Wir geben keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Fragen konsultieren Sie bitte einen Arzt.
Sie haben endlich Ihr erstes Cannabis Rezept erhalten und Ihre Therapie zeigt erste Erfolge. Doch wie geht es jetzt weiter? Die Verlängerung des Cannabis Rezepts und die regelmäßige Versorgung mit Folgerezepten wirft bei vielen Patienten Fragen auf. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen alles Wichtige zur Cannabis Rezept Verlängerung: Welche Fristen gelten, wie oft Sie zum Arzt müssen, welche Optionen Telemedizin bietet und wie Sie sicherstellen, dass Ihre medizinische Versorgung nicht unterbrochen wird.
Grundlagen: Was ist ein Folgerezept bei Cannabis?
Ein Folgerezept ist die Fortführung Ihrer Cannabis-Therapie nach der Erstverordnung. Anders als bei vielen anderen Medikamenten können Ärzte bei Betäubungsmitteln keine klassischen Dauerrezepte ausstellen.
BtM-Rezepte sind immer Einzelverordnungen
Medizinisches Cannabis unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Das bedeutet:
- Jedes Rezept ist eine Einzelverordnung: Es gibt keine Dauerrezepte oder automatischen Verlängerungen
- Neue ärztliche Verordnung erforderlich: Für jede weitere Verschreibung brauchen Sie grundsätzlich einen neuen Arztkontakt
- Gültigkeitsdauer 7 Tage: Das ausgestellte BtM-Rezept muss innerhalb von 7 Tagen in der Apotheke eingelöst werden
Unterschied zwischen Erst- und Folgerezept
Erstverordnung:
- Ausführliches Erstgespräch mit Anamnese
- Diagnosestellung und Indikationsprüfung
- Aufklärung über Wirkung und Nebenwirkungen
- Dosisfindung und Produktwahl
- Meist längerer Termin (30-60 Minuten)
Folgerezept:
- Kontrolle der Therapiewirkung
- Anpassung der Dosierung falls nötig
- Besprechung von Nebenwirkungen
- Ausstellung des neuen Rezepts
- Oft kürzerer Termin (10-20 Minuten)
Wie oft brauche ich ein neues Cannabis Rezept?
Die Häufigkeit hängt von mehreren Faktoren ab: Ihrer Verschreibungsmenge, Ihrem Verbrauch und der ärztlichen Betreuung.
Typische Verschreibungsmengen und Intervalle
Monatliche Versorgung (am häufigsten):
- Verschreibung von 30-90 Gramm Cannabisblüten pro Monat
- Monatliche Kontrolltermine, besonders in der Anfangsphase
- Ermöglicht engmaschige Therapieüberwachung
Quartalsmäßige Versorgung:
- Bei stabiler Einstellung möglich
- Arzt verschreibt größere Mengen (bis zur Höchstmenge)
- Kontrollen alle 3 Monate
- Zwischenzeitlich eventuell Telefonkontakt
Höchstmengen beachten:
- Ärzte dürfen maximal den Bedarf für 30 Tage verschreiben (Richtwert)
- Bei begründeten Ausnahmen auch längere Zeiträume möglich
- Apotheken dürfen bestimmte Mengen nur mit mehreren Rezepten abgeben
Die Eingewöhnungsphase: Engmaschige Kontrollen
In den ersten 3-6 Monaten Ihrer Cannabis-Therapie empfehlen die meisten Ärzte monatliche Termine:
- Dosisanpassung: Oft muss die Dosis schrittweise erhöht oder angepasst werden
- Produktwechsel: Nicht jede Sorte wirkt gleich gut, Probieren ist üblich
- Nebenwirkungsmanagement: Anfängliche Nebenwirkungen müssen beobachtet werden
- Therapieerfolg dokumentieren: Wichtig für Krankenkassenanträge und Verlängerungen
Stabile Phase: Weniger häufige Termine
Sobald Ihre Therapie gut eingestellt ist, können die Abstände größer werden:
- Viele Ärzte stellen nach 6 Monaten auf 3-Monats-Rezepte um
- Telemedizinische Folgerezepte werden einfacher
- Weniger Zeitaufwand für Sie als Patient
- Dennoch regelmäßige Kontrollen zur Therapiesicherheit
Folgerezept beantragen: So gehen Sie vor
Der Prozess ist meist deutlich unkomplizierter als die Erstverordnung, erfordert aber dennoch eine gewisse Planung.
Schritt 1: Rechtzeitig Termin vereinbaren
Wichtig: Planen Sie voraus!
- Vereinbaren Sie Ihren Folgetermin, sobald Sie wissen, wann Ihr Cannabis zur Neige geht
- Mindestens 1-2 Wochen vor Ende Ihrer Vorräte aktiv werden
- Bedenken Sie: Arzttermine, 7-Tage-Gültigkeit des Rezepts, Apotheken-Lieferzeiten
Praxis-Tipp: Viele Patienten vereinbaren direkt beim aktuellen Termin den nächsten Termin.
Schritt 2: Vorbereitung auf den Folgetermin
Bringen Sie mit:
- Therapietagebuch (falls Sie eines führen): Dokumentation von Wirkung, Dosierung, Nebenwirkungen
- Leere Dosen/Verpackungen: Zeigt dem Arzt, welche Sorte Sie genommen haben
- Notizen zu Fragen: Was funktioniert gut, was nicht? Sollen Dosis oder Sorte angepasst werden?
Schritt 3: Der Folgetermin
Ablauf eines typischen Folgetermins:
- Kurze Anamnese: Wie geht es Ihnen? Wie wirkt das Cannabis?
- Symptomkontrolle: Haben sich Ihre Beschwerden verbessert?
- Nebenwirkungen besprechen: Treten Probleme auf?
- Dosisanpassung: Falls nötig, wird die Menge oder Häufigkeit angepasst
- Rezeptausstellung: Der Arzt stellt das neue BtM-Rezept aus
Die meisten Folgetermine dauern 10-20 Minuten.
Schritt 4: Rezept einlösen
- Lösen Sie das Rezept innerhalb von 7 Tagen in Ihrer Apotheke ein
- Informieren Sie die Apotheke vorab, falls sie bestellen muss (oft der Fall)
- Planen Sie 1-3 Tage Lieferzeit ein
Telemedizin für Folgerezepte nutzen
Für viele Patienten ist Telemedizin eine enorme Erleichterung bei der Rezeptverlängerung.
Vorteile der Telemedizin für Folgerezepte
- Zeitersparnis: Keine Anfahrt, keine Wartezeiten
- Flexibilität: Termine oft auch abends oder am Wochenende
- Einfach bei stabiler Therapie: Wenn alles gut läuft, reicht oft ein Videogespräch
- Bundesweite Verfügbarkeit: Auch in Regionen mit wenigen Cannabis-Ärzten
So funktioniert die Telemedizin-Verlängerung
Plattformen für Cannabis-Folgerezepte:
- Algea Care
- Bloomwell
- Sanity Group
- Cannabis Clinic
- Und weitere spezialisierte Anbieter
Typischer Ablauf:
- Online-Termin buchen auf der Plattform Ihrer Wahl
- Unterlagen hochladen: Vorherige Rezepte, ärztliche Berichte
- Videosprechstunde mit Arzt (meist 10-15 Minuten)
- Rezept per Post: BtM-Rezept kommt per Einschreiben zu Ihnen
- In Apotheke einlösen wie gewohnt
Kosten: Meist zwischen 20 und 60 Euro pro Folgetermin (Privatleistung)
Wann ist Telemedizin nicht geeignet?
- Bei komplexen Dosisanpassungen oder Problemen
- Wenn persönliche Untersuchung medizinisch notwendig ist
- Bei Erstverordnung (meist persönlicher Termin erforderlich)
- Falls Krankenkasse persönliche Kontakte fordert
Hausarzt vs. Spezialist: Wer stellt Folgerezepte aus?
Eine häufige Frage: Muss ich immer zum selben Arzt zurück, der die Erstverordnung gemacht hat?
Ihr Hausarzt kann übernehmen
Viele Patienten lassen sich die Erstverordnung von einem Cannabis-Spezialisten ausstellen und gehen dann für Folgerezepte zu ihrem Hausarzt.
Vorteile:
- Hausarzt kennt Ihre gesamte Krankengeschichte
- Oft kürzere Wartezeiten
- Näher am Wohnort
- Persönliche Vertrauensbasis
Voraussetzung:
- Hausarzt muss bereit sein, Folgerezepte auszustellen
- Guter Informationsaustausch mit dem Spezialisten (Arztbrief)
- Hausarzt sollte mit Cannabis-Therapie vertraut sein
Praxis-Tipp: Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Hausarzt. Viele sind bereit, nach erfolgreicher Einstellung die Weiterbetreuung zu übernehmen.
Spezialist für komplexe Fälle
Cannabis-Spezialisten oder Fachärzte bleiben wichtig bei:
- Komplizierten Dosisanpassungen
- Produktwechseln und Sortenauswahl
- Nebenwirkungsmanagement
- Kombination mit anderen Medikamenten
- Krankenkassenanträgen und Verlängerungen
Arztwechsel ist möglich
Falls Sie mit Ihrem bisherigen Arzt nicht zufrieden sind:
- Sie haben freie Arztwahl
- Lassen Sie sich Ihre Unterlagen mitgeben (Arztbrief, Kopien der Rezepte)
- Neuer Arzt kann Therapie nahtlos fortführen
- Telemedizin-Plattformen sind oft schnell verfügbar
Häufige Probleme bei der Rezeptverlängerung und Lösungen
Problem 1: Rezept läuft ab, kein Termin verfügbar
Lösung:
- Frühzeitig planen (2-3 Wochen Vorlauf)
- Telemedizin als Backup nutzen
- Notfall-Hotlines mancher Cannabis-Praxen
- Beim Arzt auf Dringlichkeit hinweisen
Problem 2: Apotheke kann Sorte nicht liefern
Lösung:
- Alternative Apotheken suchen
- Arzt um Rezept mit mehreren Sorten-Optionen bitten
- Bevorratung (soweit rechtlich zulässig)
- Mit Apotheke Vorbestellung vereinbaren
Problem 3: Urlaub oder längere Abwesenheit
Lösung:
- Arzt vorab informieren
- Eventuell größere Menge verschreiben lassen (im Rahmen des Erlaubten)
- Bei Auslandsreisen: Reisegenehmigung vom BfArM beantragen
- Telemedizin aus dem Urlaub nutzen (innerhalb Deutschlands)
Problem 4: Krankenkasse verlangt neue Genehmigung
Manche Krankenkassen genehmigen Cannabis nur zeitlich befristet (z.B. für 6 oder 12 Monate).
Lösung:
- Rechtzeitig vor Ablauf Verlängerungsantrag stellen
- Arzt muss Therapieerfolg dokumentieren
- Therapietagebuch hilft bei Verlängerungsanträgen
- Bei Ablehnung: Widerspruch mit ärztlicher Unterstützung
Kosten der Rezeptverlängerung
Kassenpatient mit Kostenübernahme
- Regelversorgung: Kontrolltermine werden meist von der Krankenkasse übernommen
- Rezeptgebühr: 5-10 Euro pro Rezept in der Apotheke
- Keine Zusatzkosten bei normalen Folgeterminen
Kassenpatient ohne Kostenübernahme (Privatrezept)
- Arzttermine: Meist im Rahmen der normalen Sprechstunde kostenlos
- Cannabis: Sie zahlen die Medikamentenkosten selbst (200-600 Euro pro Monat)
Privatpatient
- Arzthonorare: Je nach Arzt und Aufwand, meist 30-100 Euro für Folgetermin
- Cannabis-Kosten: Nach Verschreibung selbst zu tragen, Erstattung durch PKV je nach Vertrag
Telemedizin-Folgerezepte
- Kosten pro Termin: 20-60 Euro (Privatleistung, auch für Kassenpatienten)
- Vorteil: Kalkulierbare Kosten, keine Überraschungen
Checkliste: So sichern Sie Ihre durchgehende Versorgung
Vor dem Termin:
- Termin 2-3 Wochen vor Ende der Vorräte vereinbaren
- Therapietagebuch vorbereiten
- Fragen und Anpassungswünsche notieren
- Vorherige Rezepte/Verpackungen bereitlegen
Beim Termin:
- Wirkung und Nebenwirkungen offen besprechen
- Dosisanpassungen klären
- Nächsten Termin direkt vereinbaren
- Rezept auf Vollständigkeit prüfen (Datum, Menge, Sorte)
Nach dem Termin:
- Rezept innerhalb von 7 Tagen einlösen
- Apotheke vorab kontaktieren wegen Verfügbarkeit
- Lieferzeit einplanen (1-3 Tage)
- Nächsten Termin im Kalender markieren
Langfristig:
- Gute Beziehung zum Arzt pflegen
- Therapieerfolge dokumentieren
- Bei Kassenübernahme: Fristen für Verlängerungsanträge beachten
- Backup-Option haben (Telemedizin, zweiter Arzt)
Fazit: Rezeptverlängerung als Routine etablieren
Die Cannabis Rezept Verlängerung wird mit der Zeit zur Routine. Nach der anfänglichen Eingewöhnungsphase mit engmaschigen Kontrollen pendelt sich für die meisten Patienten ein verlässlicher Rhythmus ein – sei es monatlich oder vierteljährlich. Wichtig ist, dass Sie rechtzeitig planen, eine gute Kommunikation mit Ihrem Arzt pflegen und moderne Optionen wie Telemedizin nutzen, um die Versorgung einfach und sicher zu gestalten.
Mit der richtigen Organisation müssen Sie sich keine Sorgen um Versorgungslücken machen. Ihre Cannabis-Therapie kann so langfristig und zuverlässig fortgeführt werden, damit Sie von der medizinischen Wirkung dauerhaft profitieren.
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